KlangForschung

In diesem Projekt werden handwerkliche und technische Maßnahmen in die Praxis umgesetzt und erprobt, die dazu dienen Instrumente in ihrem Klangverhalten zu entfalten.

Vor allem Instrumentenbauer, aber auch Musiker arbeiten hier zusammen, z.B. mit folgenden Methoden:

Cryogene Behandlung von Holz und Metallen

Tiefkühlbehandlung, die z.B. im Rennsport eingesetzt wird, um Motoren belastbarer zu machen. Durch das Einfrieren von Metallen, wie z.B. Saitenstahldraht bekommt das Metallgefüge einen höheren Ordnungsgrad. Die Saite wird dadurch klanglich sauberer, elastischer und leichter stimmbar. Wenn Holz tiefgefroren wird, verschwinden Harzeinlagerungen in den Zellen. Der natürliche, erwünschte Alterungsprozess des Holzes und die damit verbundene klangliche Verbesserung kann auf diese Weise beschleunigt werden.

Einschwingsysteme

Damit sind technische Geräte gemeint, die eine Klangdatei abspielen und die musikalischen Schwingungen dann über einen Treiber auf den Resonanzboden übertragen können. Auf diese Weise kann das Instrument über mehrere Wochen an die Frequenzen „gewöhnt“ werden, die es später abstrahlen soll. Die materialtypische innere Dämpfung von Holz wird reduziert. Die Schallgeschwindigkeit erhöht sich. Der Resonanzboden wird reaktionsfreudiger und spricht schneller an. Der Klang kann auf diese Weise den Hörer tiefer berühren.

Genauere Informationen dazu gibt es bei Jörg Walther http://thecryocompany.de

Die Idee, diesen Forschungsbereich als Projekt in den Verein zu integrieren, ist deshalb entstanden, weil die Praxis gezeigt hat, dass es viele Menschen gibt (vor allem Kinder, die noch sehr sensibel sind), die echte Musik gerne hören, aber den Klang von bestimmten Instrumenten als unangenehm oder aufdringlich empfinden, wenn sie selbst ein Instrument in der Hand haben.

Oft sind es Menschen, die sich selbst als „nicht musikalisch“ bezeichnen, in Wirklichkeit aber genau das Richtige wahrnehmen – nämlich ein Instrument, das nicht sauber schwingt und viele störende Frequenzen aussendet.

Kinder und Erwachsene, die schon länger „konditioniert“ wurden und darüber hinaus gewohnt sind, mit sich selbst kritisch umzugehen, lernen, diese störenden Nebengeräusche auszublenden, um spielen zu können. Das Gehirn muss dafür eine die Wahrnehmung unterdrückende Anspannung ständig aufrecht erhalten. Nach mehreren Jahren „braven Übens“ ist dann eine Art „Abstumpfung“ eingetreten, die manchmal so weit geht, dass der Spieler nicht einmal mehr wahrnimmt, dass sein Instrument verstimmt ist.
Da für den freien Fluss von Kreativität (z.B. bei der Improvisation) eine möglichst große ENTspannung im Körper Grundvoraussetzung sein sollte, ist der Ansatzpunkt sehr interessant, die Instrumente so zu verbessern, dass sich der Anspannungsstress des hörenden Gehirns reduziert.

Im Gitarren- und Streichinstrumentenbereich werden diese klangverbessernden Maßnahmen schon länger erforscht, im Bereich der Tasteninstrumente gibt es dazu bis jetzt noch kaum Erfahrungswerte.